Angst und Phobie?

Weshalb entwickelt jemand eine Angst oder Phobie?

 

In der Bevölkerung leiden 7% unter einer Angststörung. Das geht über die generalisierte Angststörung bis hin zu spezifischen Phobien. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer. Interessant ist, dass sich jedoch viel mehr Männer diesbezüglich behandeln lassen als Frauen. Die Rolle der Männer, spielt dabei wohl eine Rolle, der Mann hat keine Ängste und falls welche da sind, müssen sie so schnell wie möglich wieder verschwinden. Haben Frauen Ängste und Phobien wird dies in der Gesellschaft als relativ normal bewertet.

Nehmen wir das Beispiel einer Spinnenphobie, wie oft schreit eine Frau laut auf und fürchtet sich vor einer Spinne. Bei einem Mann ist das eigentlich nie der Fall.

Wie kommt es nun überhaupt zu einer Angst?

Familiäre Häufungen und eine Disposition zur Ängstlichkeit spielen dabei eine Rolle. Das limbische System, bestimmte Transmittersysteme und die serotonergen Systeme sind dabei mit beteiligt.

Eine wichtige Rolle spielen jedoch lerntheoretische Aspekte.

Das sind sogenannte Konditionierungen wie zum Beispiel:

Eine Person erlebt außer Haus einen Vorfall, der sehr emotional war und verknüpft dieses Ereignis nun mit Angst. Da sich dies jederzeit wiederholen könnte, bleibt diese Person zur Sicherheit nun lieber zuhause und meidet die angstbesetzte Situation. Das Vermeidungsverhalten wirkt in diesem Fall wie ein Verstärker. Die Angst ist nicht da, wenn ich nicht nach draußen gehe, das Vermeidungsverhalten wird positiv bestärkt. Das Ergebnis kann sein, die Person verlässt nur noch in dringenden Fällen das Haus.

Ein Angstkreis ist entstanden.

Am besten wäre natürlich, wenn sich eine Angst in einem entwickelt, sofort darauf zu reagieren, denn ohne Vermeidungsverhalten, sind die Chancen höher, dass sich keine Angststörung oder Phobie entwickelt.

Hilfreich wäre dabei natürlich auch, dass in der Erziehung im familiären Umfeld eine gute Strategie bei Ängsten mitgegeben wurde. Da dies jedoch nicht immer der Fall ist, sollte bei beginnenden Ängsten sofort dagegen gesteuert werden, indem die Angst genau analysiert und dagegen angegangen wird. Therapeuten können dabei Hilfestellungen geben, bevor die Angst sich verfestigt.

Oft sind jedoch schon lange Zeit Ängste vorhanden und viele wissen überhaupt nicht woher diese Angst kommt, weil der Mensch die wunderbare Einrichtung hat, vieles unangenehmes zu verdrängen und zwar so, dass es nicht mehr im Bewusstsein ist.

Viele Menschen leben damit. Sie trauen sich nicht, darüber zu sprechen, denken vielleicht auch, das wird wieder und solange muss ich eben damit zurechtkommen. Wir werden in der heutigen Zeit mit angstbesetzten Themen zugedröhnt, sehen Filme, die voller Angst und Gewalt sind. All das nehmen wir als selbstverständlich hin, sprechen über diese Filme aber nicht über die eigene Angst, die in einem steckt und das eigene Leben womöglich in Beschlag nimmt.

Oft würde es schon helfen, nur mal darüber zu sprechen, ohne die Angst zu haben, ausgelacht zu werden. Das gibt es leider immer noch zu häufig. Es gilt zu funktionieren, sonst bin ich abgeschrieben.